Andrea Franke leitet ihr eigenes Innenarchitekturbüro, Innenarchitektur Federleicht, im Herzen von München und führt ein Team von mehreren Frauen. Sie verfügt über internationale Erfahrung in der Gestaltung von Büros, Restaurants, Geschäften und Wohnhäusern. Als VANK lernten wir Andrea während des Women's Business Festival kennen, als sie mit einer breiten umweltfreundliche Kollektion von VANK_RING-Möbeln entspannte Begegnungsräume schuf. Im Sommer 2023 besuchten wir sie in ihrem Atelier, das auch als Showroom für ihren Onlineshop dient, der nachhaltige Möbel, Dekorationen und Accessoires aus der ganzen Welt vereint.
Räume haben eine Seele. Sie schenken uns ein Zuhause, laden zum Verweilen ein und fördern uns in unserer täglichen Arbeit. Mit Liebe zum Detail und Leidenschaft für Material und Farbe entwickelt sich ein Design – eine Geschichte – eine Philosophie. Mein Ziel ist eine pure, nachhaltige Gestaltung, die deine Persönlichkeit widerspiegelt und dich in deinem Tun und Sein unterstützt. - Andrea Franke
VANK: Liebe Andrea, welche Richtungen in Design, Kunst und Architektur liegen Dir besonders am Herzen und wie gelingt es dir, diese in deinen Projekten zu vereinen?
A.F.: Ich habe einen Teil meiner Studienzeit in Kopenhagen verbracht. Deshalb bin ich eng mit dem dänischen Design verbunden und sehe es als Basis dafür, woher ich komme. Gleichzeitig gefällt mir persönlich aber auch ein verspieltes Design - nicht unbedingt clean, sondern eher so, wie ich es mit meinem eigenen Onlineshop - Natural SOUL Interior, umgesetzt habe. Um eine wärmere Atmosphäre zu erschaffen, setzen wir hier auf den Holiday Style, oder auch Boho Style genannt. Dennoch ist es mir wichtig - und das betone ich auch in unserem Team immer wieder, dass wir nicht für unser Ego gestalten. Wir designen nicht für uns. Kein Raum unserer Kundinnen ist einer, in dem wir wohnen oder in dem wir arbeiten werden, sondern wir designen für unsere Kundinnen. Deshalb ist es wichtig, dass unsere Kundinnen sich wohlfühlen und dass wir ihrenn Stil widerspiegeln. Und das ist manchmal nicht unbedingt unser Stil.
VANK: Verstehe. Du hast gerade gesagt, dir ist diese Wärme bei der Gestaltung so wichtig. Was verstehst du denn unter einer, sagen wir, einfühlsamen Gestaltung?
A.F.: Wir arbeiten wertebasiert, d.h. wir analysieren als erstes die Werte unserer Kundinnen und setzen diese dann in der Gestaltung um. Und warm ist für mich ein Ort, an dem ich mich gerne aufhalte, der mir einen Rückzugsort und ein Zuhause gibt oder es ist beispielsweise auch ein Büro, in dem ich gerne den ganzen Tag sein möchte und der für mich auch ein Rückzugsort sein kann.
VANK: Ich glaube, worauf du hinaus willst, ist, dass es euch sehr am Herzen liegt, dass die Nutzer sich dann genau wie zu Hause fühlen?
A.F.: Der Wert Geborgenheit trifft es, glaube ich, ganz gut. Einen Ort zu kreieren, der den Menschen in seinen Tätigkeiten unterstützt. Was möchte ich funktional in den Räumen erreichen und wie kann das Design dies unterstützen. Wie kann der/die Kundin sich in den Räumlichkeiten wohlfühlen und wie können wir durch unsere Gestaltung gewisse Werte, wie z.B. Kommunikation oder Austausch, fördern? Auch das kann ein Raum alles bewirken.
VANK: Und das klingt alles sehr romantisch. Andrea, Du leitest jetzt seit über 6 Jahren dieses Design Studio, in dem wir uns heute treffen. Das ist ein sehr schönes Studio, und es auch hat eine sehr starke weibliche Besetzung. Wendet ihr euch bestimmten Projekten und Investoren zu? Denkst du, dass eben die weibliche Besetzung einen Einfluss auf eure Projekte hat?
A.F.: Zuallererst, die weibliche Besetzung resultiert daher, dass Innenarchitektinnen häufig Frauen sind. Ich kenne die aktuelle Statistik nicht, aber die weibliche Quote liegt schätzungsweise bei ca. 80% weiblicher Studierender und daher ist die Chance, dass das Team weiblich ist, relativ hoch. Gleichzeitig sage ich immer, dass Sensibilität unsere Superpower ist. Wichtig zu verstehen, ist es, dass wir sensibel sein dürfen, denn nur so können wir auch herausfiltern, was unsere Kundinnen wirklich brauchen. Du brauchst Sensibilität, um spüren zu können, auf welchen Werten die Gestaltung aufbaut. Dafür braucht man Feingefühl, um sich in Kundinnen hineinversetzen und um herausfiltern zu können, wie wir das im Entwurf umsetzen. Das ist eine eher weibliche Eigenschaft. Damit möchte ich nicht sagen, dass Männer das nicht können. Dafür sind sie häufig tatsächlich, auch wenn ich jetzt in Klischees spreche, versierter in technischen Bereichen, was uns manchmal etwas fehlt und gleichzeitig ist es wichtig für unseren Job, dass wir dieses Feingefühl haben und spüren, was Kundinnen brauchen. Wir wenden uns deshalb aber nicht speziellen Kundinnen zu oder haben eine spezielle Zielgruppe, sondern ich glaube eher, dass es nach dem Prinzip der Anziehung funktioniert und dass wir Kundinnen anziehen, die unseren Stil mögen und die sich mit uns identifizieren können.
VANK: Ich glaube, die Entscheidungen werden für die Kunden auch leichter, was aus der Tatsache resultiert, dass ihr sehr nachhaltig unterwegs seid, kann es sein?
A.F.: Genau, wir transportieren unsere Werte nach außen und wenn sich Kundinnen damit identifizieren, finden sie eben auch leichter ein Büro, das zu ihnen passt. Bei uns ist es der Nachhaltigkeitsgedanke und die psychologische Basis und alles baut für uns auf dem Thema Freundschaft und Verbindung auf - sowohl mit unseren Kundinnen als auch untereinander im Team. Ich glaube, genau das spürt man auch in unserem Design.
VANK: Wo wir beim Thema Nachhaltigkeit sind, gibt es bestimmte Materialien und Stoffe, die ihr gerne verwendet oder am liebsten in Projekten verwendet? Und wie wird danach recherchiert, wie findet ihr die?
A.F. Also wir brennen für nachhaltige Materialien, die innovativ sind. Das macht einfach Spaß, wenn man Innovationen und tolle Materialien findet. So wie auch bei euch: Nachhaltige Materialien aus Hanf z.B. Damit kannst du dich auch auf dem Markt abheben.
Ich finde, dass Storytelling das Wichtigste ist. Wir verwandeln in unserer Gestaltung sowohl die Story des/der Kundin, aber auch eure Geschichte, die des Herstellers des Materials. Woher kommt das Material, warum ist es gut, nachhaltig und wertvoll?
Wie wir die Materialien recherchieren? Hier gibt es als Innenarchitektinnen verschiedene Möglichkeiten. Wir gehen zum einen auf Messen, wo man stöbern und sich inspirieren lassen kann. Ich war z.B. dieses Jahr wieder in Paris bei der Maison&Objet. Diese Messe ist nicht unbedingt Möbel spezifisch, sondern eher deko-orientiert, aber dort prasseln so viele Eindrücke auf dich ein, die inspirieren und durch die man wieder eine ganz neue Kreativität sowie neue Materialien, Möbel, Deko und Hersteller findet. Dann gibt es zusätzlich Newsletter. Wir im Team haben tatsächlich alle viele Newsletter abonniert. Für mich ist außerdem das persönliche Gespräch wichtig. Ich bin sehr personenorientiert. Ich lasse mir gerne Materialien vorstellen und finde im persönlichen Gespräch heraus, was dahintersteht und was die Story des Materials ist. Außerdem gibt es Plattformen, die sich auf Materialspezifikationen oder -innovationen spezialisiert haben. Das hilft uns bei der Recherche.
VANK: Gibt es jemand spezifischen bezüglich Materialbibliotheken, mit denen ihr gerne arbeitet?
A.F.: Ich schaue mir regelmäßig den Newsletter von raumprobe an. Den finde ich klasse. Ich recherchiere viel auf Instagram. Ich speichere mir Materialinnovationen auch aus anderen Ländern auf Instagram ab. Ich habe dort verschiedene Ordner angelegt und greife immer wieder während den Projekten darauf zurück und gebe dem Team Bescheid, in welchem Ordner (z.B. nachhaltige Materialien oder Innovationen) sie nachschauen können. In diesen Ordnern ist immer das Neueste abgespeichert, was ich gerade finde. Tatsächlich ist Instagram eine große Inspirationsquelle für mich. Auch Pinterest ist als Inspirationsquelle für Architektinnen sehr interessant.
VANK: Du hattest gesagt, Federleicht hebt sich etwas ab vom Markt. Und zwar dadurch, dass ihr die Nachhaltigkeit im Fokus habt, sozusagen. Ihr seid wirklich bestrebt, dass die Materialwahl und das Herstellerportfolio entsprechend passt. Denkst du, dass Nachhaltigkeit im Büro ein Trend, eine Tendenz ist oder hat sich das bereits in Deutschland festgelegt? Wie bewertest du, wohin diese Entwicklung geht?
A.F.: In den letzten Jahren hat sich unglaublich viel getan. Das Prinzip der Nachhaltigkeit wende ich seit ca. 2019 in unserem Büro an, weil ich in meinem Privatleben ebenfalls nachhaltig handle, einkaufe und lebe. Wie es zu der Veränderung kam? Tatsächlich eigentlich aus meiner eigenen Frustration heraus, dass ich selbst nicht wusste, wo ich nachhaltige Hersteller finde. Bei Fertigstellungen von Baustellen sind wir teilweise in Bergen aus Müll versunken, woraufhin ich mich gefragt habe, ob das sein muss. So kam es dazu, dass ich Innenarchitektur Federleicht auf Nachhaltigkeit ausgerichtet habe. Und seitdem hat sich zum Glück unglaublich viel getan. Wir haben die Verantwortung, mit euch als Hersteller und der Industrie zu sprechen und euch mitzuteilen, dass wir darauf Wert legen und dass eine Veränderung stattfinden muss. Ob es Greenwashing ist oder nicht, sei jetzt erst einmal dahingestellt, aber man merkt, dass die Tendenz definitiv da ist. Die Industrie ändert sich und es ist für uns leichter geworden nachhaltige Materialien zu finden. Dadurch, dass es ein größeres Angebot gibt und somit auch mehr Architekturbüros mittlerweile die nachhaltige Branche bedienen können, heben wir uns nicht mehr so stark von der Konkurrenz ab. Das Thema Nachhaltigkeit ist in aller Munde, tatsächlich ist es aber meiner Meinung nach leider noch nicht zur Normalität geworden. Es wird aber zumindest thematisiert.
Ich habe mir überlegt, wie wir uns weiterhin abheben können, weil Nachhaltigkeit so viel mehr ist als „nur“ nachhaltige Materialien. So bin ich auf das wertebasierte Design gekommen, weil Nachhaltigkeit unter anderem ein wichtiger Wert ist. Dieser Wert sollte für uns Standard werden.
Es ist wichtig, dass es zwischen Planerinnen, also Architekturbüros sowie Designerinnen und Herstellern eine starke Zusammenarbeit gibt. Für alle Beteiligten sollte im Fokus stehen, dass der Endnutzer das Wissen darüber erhält, welche nachhaltigen Alternativen es zu herkömmlichen Produkten gibt. Das Wissen sollte unbedingt mit den Endnutzerinnen geteilt werden, damit es in Zukunft nur nachhaltige Projekte oder nur nachhaltige Produkte gibt. Das ist zwar eine romantische Vision, aber ich glaube nicht, dass es unmöglich ist.
Ich denke außerdem, dass es in der Verantwortung von Innenarchitektinnen liegt, nachhaltige Materialien zu favorisieren und sie auch Kundinnen vorzuschlagen, wenn möglich. Natürlich ist es im Moment definitiv noch eine Preisthematik, aber ich denke, dass es unsere Verantwortung ist, darauf favorisiert Wert zu legen. Ich arbeite gerne mit kleineren Unternehmen zusammen. Bei größeren Unternehmen achte ich darauf, wie die CO2 Bilanz ist. Was tun sie schon für eine nachhaltigere Welt? Mit kleineren Unternehmen können wir schneller in Konversation treten und können zusammen etwas entwickeln. Wir können ihnen mitteilen, was wir und was der Markt braucht oder welche Produkte wir uns wünschen.
VANK: Wir sind als Hersteller sehr darauf bedacht Produkte zu liefern, die für qualitatives, effizientes und konzentriertes Arbeiten gedacht sind. Hast Du Tipps oder Lösungen, die man in Projekten einsetzen kann, die auf einen Raum abzielen, der Entspannung und Konzentration fördern soll?
A.F.: Was mir direkt dazu einfällt, ist die Farbgestaltung. Wie kann ich durch Farbgestaltung, Konzentration und Rückzug fördern? Was beruhigt mich, was fördert meine Konzentration? Also zum Beispiel, blau und Grüntöne oder neutrale Naturtöne sind gut für unsere Konzentration. Sie lenken uns nicht ab. Orange z.B. bildet die Kreativität aus und ist eine fröhliche, kommunikative Farbe und genau das Gegenteil von blau, grün oder natur. Beispielsweise setzen wir in Konzentrationsbereichen keine starken, dominanten Farben ein, die aktivierend wirken.
Außerdem kann man Konzentrationsbereiche sowohl baulich als auch akustisch abschirmen und damit auch viel bewirken. Wie kann ich akustische Maßnahmen fördern, damit wir uns besser konzentrieren können?
Es müssen nicht immer permanente bauliche Möglichkeiten sein. Wir haben hier in unserem Büro z.B. eine Vorhanglösung, um eine gewisse Offenheit zu erhalten, die da ist, wenn wir sie brauchen und gleichzeitig können wir zwei Räume voneinander abtrennen, wenn wir einmal akustisch voneinander getrennt sein möchten für ein Meeting oder Telefonat.
VANK: Gelten dieselben Lösungen und Maßnahmen auch für das Homeoffice?
A.F.: Homeoffice ist ein komplexes Thema. Da steht zuerst die Frage im Raum, wie viele Räume man überhaupt zur Verfügung hat. Und gerade da ist es auch schön mit nicht permanenten Lösungen zu arbeiten, wenn es z.B. eine Mietwohnung ist. Schön ist es, Möglichkeiten zu haben, um Ordnung zu halten und dass ich schnell alles wegräumen kann, um im Bestfall das Arbeitsleben nicht mehr in mein Privatleben involvieren zu müssen. Eine Tür zumachen ist z.B. eine Möglichkeit. Das heißt auch z.B. von einem Schrank, also dass ich etwas verschließen, wegpacken oder einen Vorhang vorziehen kann, so dass es sowohl aus dem Kopf als auch aus dem Sichtbereich ist. Dies ist wichtig, um sich abends gut entspannen zu können. Gleichzeitig sind akustische Maßnahmen ebenfalls wichtig. Sicherlich auch sinnvoll für Calls z.B., um Mitbewohner nicht zu stören.
VANK: Und wo wir beim Thema häusliches Büro sind. Was denkst du, welche Art von Büro würde die Mitarbeiter dazu ermutigen, die Arbeit aus der Ferne aufzugeben?
A.F.: Ich glaube, da gehen wir mit unserer Gestaltung in die richtige Richtung. Es ist wichtig, dass wir uns in unseren Räumlichkeiten wohlfühlen. Ob es ein spektakuläres Design ist, das uns begeistert und motiviert oder ob es ein gemütliches Design ist, in dem wir uns wohlfühlen und gerne mit unseren Kolleginnen zusammen sind. Ein Design, das den Austausch zwischen Menschen fördert. Es ist auch wichtig, soziale Komponenten zu sehen und diese zu unterstützen. Beispielsweise Meetingräume schaffen, die die Kommunikation wiederum fördern. Oder auch wie bei unserem eigenen Büro, ein Innenhof, in dem wir im Frühling und Sommer oft zusammensitzen. Grünes um sich herum ist wichtig. Wie bekommen wir die Natur in Innenräume oder auch den Blick nach draußen? Alles in allem ist es gut, wenn du einen roten Faden hast und eine Linie fährst – ein schönes Gesamtkonzept, das auf die Mitarbeiterinnen abgestimmt ist. Mitarbeiterinnen verbringen am Ende des Tages normalerweise acht Stunden am Tag im Büro und sollten sich dort wohlfühlen. Und genau deshalb ist es so wichtig, dass wir für den Menschen gestalten bzw. für die Mitarbeiterinnen und nicht ausschließlich für das Ego des Unternehmens. Damit meine ich, dass wir ein Design finden, das eine optimale Mischung ist aus Außendarstellung und innerem Herz der Firma. Und das sind eben die Mitarbeiterinnen. Und ja, ich glaube, wenn du das machst, dann kommen auch alle gerne ins Büro, weil du als Firma eine Mischung hast aus Rückzugsmöglichkeiten, Konzentration, Kommunikation und aus möglichst kreativen Flächen. Kreativ zu sein bedeutet auch, dass wir einen Raum dafür geben müssen.
VANK: Das klingt wirklich sehr spannend, verrätst du auch, wie so eine Planung verläuft? Was genau passiert von der Idee, hinsichtlich der Gestaltung bis zum Endergebnis. Wie genau gestaltet sich der Prozess?
A.F.: Wir starten immer mit einer Bedarfsanalyse. Wir haben einen Fragebogen entwickelt, der sowohl auf Privatkundinnen als auch für Office Kundinnen anwendbar ist. Alternativ gehen wir auch in Firmen und machen einen Workshop, so dass zunächst einmal der Bedarf geklärt wird. Anhand des Fragebogens fragen wir den funktionalen Bedarf und gleichzeitig auch die wichtigsten Werte ab.
Der zweite Schritt ist, dass wir uns eine Story überlegen, die wir durch das Design erzählen möchten. Ich finde, dass ein herausragendes Design immer eine Geschichte braucht, die wir durch den Austausch mit unseren Kundinnen erst einmal herausfinden müssen, damit wir die Geschichte auch erzählen können. Das kann man bei Unternehmen sehr schön spielen.
Diese Geschichte wandeln wir als nächstes in ein Moodboard um. D.h., wir haben gewisse Stimmungsbilder, die uns den Stil zeigen, in dessen Richtung wir gehen. Also ist es jetzt Industrial mit skandinavischen Elementen oder eher Boho Elemente. Wie kann ich einen Stil ausdrücken und das wiederum in die Geschichte auch wieder verwandeln? Die Story ist zwar nice to have, aber wichtig zu beachten ist natürlich auch, wie sieht es baulich aus? Arbeite ich z.B. mit Decken? Kann ich die Farbwelten darstellen und vielleicht sogar Bildwelten an Decken darstellen, wenn ich einen Boden vorgegeben habe? Oder kann ich etwas über den Boden transferieren oder meistens ja tatsächlich über Wände oder Möbel? Also wie kann ich die Geschichte baulich erzählen? Und das stellen wir alles im Moodboard dar. Das Moodboard ist unser Vorentwurf.
Dann geht es weiter in den Entwurf. Sobald abgeklärt ist, dass das Moodboard passt, gehen wir über in den Entwurf und in ein 3D Modell. Wir arbeiten mit coolen neuen Programmen, die Echtzeit Renderer beinhalten. D.h., wir können, sobald der Entwurf ausgearbeitet ist, mit dem/der Kundin durch den Entwurf gehen, wenn er/sie wünscht, gerne mit VR Brille. In Echtzeit können wir gemeinsam an Änderungen arbeiten und wir kommen dem finalen Entwurf immer näher. Mit guten Programmen bekommt der/die Kundin ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen und somit können wir sicherstellen, dass wir alle über das Gleiche sprechen.
Als letzte Schritte geht es in die Ausführungsplanung/Detailplanung, bei der wir planen, wie der Entwurf im Detail technisch ausgeführt werden kann. Bei der Ausschreibung laden wir entweder unser Handwerker Netzwerk oder auch fremde Handwerker dazu ein, Angebote abzugeben und werten diese aus, erstellen Terminpläne, koordinieren bis hin zur Baustellenleitung und am Ende des Tages haben wir hoffentlich einen glücklichen Kundin mit neuen Räumlichkeiten.
VANK: Bestimmt. Andrea, es war ein sehr inspirierendes und informatives Gespräch. Wir möchten uns ganz herzlich bei dir bedanken für die Einladung und für deine Gastfreundschaft. Schön, dass wir uns heute treffen konnten und ich hoffe, das war nicht unser letztes Gespräch.
A.F.: Das hoffe ich auch. Vielen Dank.